Frühere Galerien

Im Jahr 1988 eröffnete Rocznik, zusammen mit Günter Seufert, seine erste Ausstellungsstätte, die Galerie zwischen den Städten in Mühlhausen. Der Name symbolisierte einerseits die Anbindung der ländlichen Region an die Städte Erlangen, Bamberg und Würzburg und war andererseits Ausdruck der eigenständigen kulturellen Identität in der Provinz. Die erste Ausstellung fand noch mit befreundeten Künstlern statt. Schnell stellte sich eine zunehmende Professionalisierung ein. Die Begegnung mit Beate Hübner (Künstlerin, Ausstellungsorganisatorin und Kulturbeauftrage im Main-Kinzig-Kreis) inspirierte die Gründung des Kunstprojektes Künstler im Exil. Es beinhaltete die Zusammenarbeit und Ausstellung von überwiegend irakischen und iranischen Exil-Kunstlern in Deutschland, Österreich und Frankreich. In diesem Zusammenhang fand auch die erste Ausstellung in der BRD lebender Exil-Künstler in der DDR statt. Dies geschah in Zusammenarbeit mit dem Kunstdienst der Ev. Landeskirche in Thüringen. Begleitend erschienen verschiedene Publikationen (z.B. …bitten um Asyl, Lose Blätter zu Kunst und Kultur). Um die Arbeit besser koordinieren zu können, wurde der Arbeitskreis „Kunst&Kultur“ gegründet, der u.a. mit verschiedenen Verbänden, Kommunen und Organisationen zusammenarbeitete. Im Laufe der Zeit zeigte sich, dass sich viele der ehemaligen Exil-Künstler in den „normalen“ Kunstbetrieb integrierten und sich dort behaupteten.

Von 1992 bis 1995 übte Rocznik die Ausstellungstätigkeit in der Galerie A in Bamberg aus. Exilkünstler, Malerei des 20. Jahrhunderts (hauptsächlich Klassische Moderne), zeitgenössische Malerei, kunsthistorische Projekte (z.B. die Ausstellung über Leben und Werk des Malers Albert Herzfeld), Arbeiten aus privaten Sammlungen (z.B. Max Slevogt, Edwin Scharff) und die Zusammenarbeit mit jungen Künstlern aus der Region waren die Schwerpunkte. Außerdem bestand eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit einer Galerie in Tschechien und mit Künstlern/Kunstprojekten in Krakau, Wien, Paris und New York.

Ein Galerist ohne Galerie ist ein Ausstellungsorganisator. Von 1996 bis 1999 verwirklichte Rocznik zahlreiche Ausstellungskonzepte, unter anderem Kunst im Amt, das in Zusammenarbeit mit der örtlichen Gemeindeverwaltung Ebelsbach realisiert wurde. Der Grundgedanke der Konzeption war die Aktivierung der Vermittlerfunktion der Kunst: Einheimische und auswärtige Künstler sowie die Bürger der Gemeinde wurden zusammengebracht. Heute ist die Präsentation von Werken der Bildenden Kunst in vielen Rathäusern und Gemeindeverwaltungen gegenwärtig.

Zusammen mit Gudrun Brückner, studierte Musikpädagogin und Konzertpianistin, ließ sich Rocznik 2001 in Pfarrweisach nieder. Aus den Visionen des bildenden Künstlers und Galeristen und der Musikerin und Musikpädagogin entstanden schnell Möglichkeiten, beide Kunstrichtungen zu vereinen. Sie eröffneten die Galerie Kunst und Antik und entwickelten ein interdisziplinäres und vielfältiges Programm. Jedes Jahr fanden mehrere Improvisationskonzerte und andere Veranstaltungen statt, wie kulturhistorische Ausstellungsprojekte der Bildenden Kunst, die Präsentation von regionalen und überregionalen Malern, auch in Zusammenarbeit mit überregionalen Galerien und Kultureinrichtungen. Die Räumlichkeiten der Galerie Kunst und Antik bestanden aus zwei Ausstellungsräumen. Diese waren in den ehemaligen Verkaufsräumen eines Schuhherstellers untergebracht. Die Alte Galerie bot Platz für eine ständige Ausstellung mit Kunstwerken des 19. und 20. Jahrhunderts. Zudem wurden dort temporäre Ausstellungen realisiert und inszeniert. Die Sommergalerie beherbergte eine Sammlung von Werken der Klassischen Moderne des 20. Jahrhunderts mit dem Schwerpunkt auf polnischer Kunst. Zum Ende des Jahres 2013 beendeten die beiden ihre Zusammenarbeit und widmeten sich neuen Projekten.

Seit Juni 2016 wohnte und arbeitete Rocznik in den Räumlichkeiten des Asylbewerberheims in Eckental-Forth nahe Nürnberg. Er betrieb dort die Galerie Zwischenraum20. Auf den ersten Blick ist es vielleicht ein ungewöhnlicher Ort, um Kunst zu präsentieren. Eine Galerie ist jedoch ein Raum für Betrachtung und Begegnung und lädt Kunstfreunde, Bewohner, Anwohner und Besucher ein. Die Kunst der Bilder ist vielfältig. Sie hat eine eigene Sprache, führt Menschen zueinander und kann verbinden. Es ist ein Ort des Sehens und der Kommunikation, es ist ein Ort der Normalität. Rocznik realisierte Einzel- und Gruppenausstellungen sowie Schauen zu bestimmten Themenschwerpunkten und kunsthistorischen Aspekten. Im Mittelpunkt der Galerie Zwischenraum20 stehen Gemälde, Plastiken, Skulpturen, Videos und Fotos.

Kunsthaus Bild+Wort

im Haus Rathgeber
Frühlingstraße 9
73084 Salach
Tel.: 07162 9486982